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Die erfolgreiche Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch setzt die Arbeit mit der neuesten Technologie voraus. Dem BioImagingCenter des Bf3R steht eine Reihe modernster Mikroskope zur Verfügung, um Wirkmechanismen toxischer Substanzen zu verstehen und Alternativmethoden zu entwickeln.
Entsprechend der jeweiligen Fragestellungen der verschiedenen Projekte zur Entwicklung von Alternativmethoden kommen dabei Weitfeld-, Konfokal-, Multiphotonen- oder Superresolutions-Mikroskopiesysteme zum Einsatz, die die Visualisierung von Einzelzellen bis hin zu gesamten Modellorganismen ermöglichen. Mit Hilfe der PALM/STORM Technologie, die 2014 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde, können beispielsweise zelluläre Strukturen im Nanometer-Bereich aufgelöst und somit ein möglicher Einfluss von Chemikalien und Pflanzenschutzmitteln in unserer Umwelt auf wichtige (patho)physiologische Prozesse, zum Beispiel bei der Entstehung von Krebs, untersucht werden.
Eine besondere Stärke vieler Alternativmethoden liegt insbesondere in der Möglichkeit, Auswirkungen, die durch die Kombination einer großen Anzahl verschiedener Chemikalien und Pflanzenschutzmittel verursacht werden könnten, effizient zu untersuchen. Aus diesem Grund ist das BioImagingCenter zusätzlich mit einem automatisierten High-Content High-Throughput Screeningsystem ausgestattet, das die zellbasierte Testung einer großen Anzahl toxikologisch relevanter Substanzen einzeln und in Kombination ermöglicht. Dieses System kommt auch im Rahmen der Entwicklung und Validierung zellbasierter Screeningmethoden zum Einsatz, um deren Potenzial als prädiktive Testmethode auf umfangreichen Datensätzen basierend abzuschätzen sowie bei der Entwicklung von Organoiden als auch der Entwicklung und Validierung Modellorganismus-basierter Testmethoden (C. elegans).
Das High-Content High-Throughput Screeningsystem ist mit einem Pipettier-Roboter (oben links und rechts), einer Platten-Waschstation (unten links), einem Spinning-Disc Konfokalmikroskop sowie einem multimodalen Plattenlesegerät ausgestattet. Mittels Konfokalmikroskop mit FLIM / FCS Upgrade (unten rechts) kann die Dynamik zellulärer Strukturen und Moleküle mit hoher Auflösung untersucht werden.
Folgende apparative Ausstattung zur Bildgebung steht am Bf3R zur Verfügung:
Für die Analyse und Auswertung von mikroskopischen Bilddaten nutzt das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung kommerzielle oder open source Software und individuell erstellte Analysepipelines. Darüber hinaus wird am Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren eigene Software entwickelt, die von einfacher Bildanalyse über maschinelle Lernalgorithmen bis hin zu modernen Deep Learning Verfahren reicht.